Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Demokratie in der Ethnofalle

Die Beteiligung an den Wahlen in Bosnien-Herzegowina war besser als erwartet. Doch die Probleme bleiben. Eine Lösung für den ethnisch fragmentierten Balkanstaat kann nur von außen kommen. | Von Rüdiger Rossig

Zuerst Zuerst die gute Nachricht: Knapp 54 Prozent der 3,4 Millionen wahlberechtigten Bosnierinnen und Bosnier waren am Sonntag bis 19 Uhr in einem der 6.000 Wahllokale oder in den Botschaften ihres Landes und haben ihr Stimme abgegeben. Die Beteiligung an den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2018 lag damit nur Zehntel unter der vor vier Jahren.

Viele Beobachter hatten angesichts der unübersehbaren Armut und der allgegenwärtigen Unzufriedenheit vor dem achten Urnengang seit Ende des Krieges vor 22 Jahren eine Wahlbeteiligung weit unter 50 Prozent befürchtet. Die Bürgerinnen und Bürger Bosnien und Herzegowinas haben sie widerlegt. Mehr ...