Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Nach zwei Amokläufen: Kommt jetzt die "Entwaffnung" Serbiens?

Die Bürger Serbiens liegen bei der Bewaffnung weltweit auf Platz drei. Staatliche Stellen behaupten, entsprechende Schätzungen seien willkürlich. Präsident Vucic kündigt eine umfassende Abrüstung an.

Nach zwei Amokläufen innerhalb von zwei Tagen kommt Bewegung in die Diskussion über Waffenbesitz in Serbien. Mit gutem Grund: Nach Schätzungen des Schweizer ForschungsprojektsSmall Arms Survey aus dem Jahr 2018 liegt das Westbalkanland bei der Bewaffnung der Zivilbevölkerung weltweit an dritter Stelle - nach Jemen und den USA. Demnach kommen 39,1 leichte Waffen auf hundert Einwohner.

"Nach anderen Schätzungen befinden sich mindestens ebenso viele Waffen in illegalem Besitz", erklärt Predrag Petrovic, Forschungsdirektor des Belgrader Zentrums für Sicherheitspolitik (BCBP) der DW. "Nach den offiziellen Daten der serbischen Polizei aus dem Jahr 2021 gab es in Serbien damals 920.000 Waffen - in der Zwischenzeit wurden 50.000 bis 60.000 Stück zurückgegeben." Mehr ...