Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Der Angeklagte

wurde 1943 im ostbosnischen Dorf Kalinovik geboren. Nach einer Ausbildung zum Dreher besuchte er die Militärakademie. 1965 wurde er als Leutnant in die Jugoslawische Volksarmee (JNA) aufgenommen.

Nach Ausbruch der Kämpfe in Kroatien im Frühjahr 1991 wurde Mladić in die mehrheitlich von Serben bewohnte Region um die Stadt Knin entsandt. Offiziell sollte die JNA dort Kämpfe verhindern, faktisch griff sie auf serbischer Seite ein. Dafür wurde Mladić zum Generalmajor befördert.

Im Mai 1992 ernennt das Parlament der international nicht anerkannten Serbenrepublik in Bosnien und Herzegowina Mladić zum Chef des Generalstabs ihrer Armee. Drei Jahre später erhebt das UN-Jugoslawientribunal Anklage wegen Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.

Nach dem Bosnienkrieg Ende 1995 taucht Mladić unter. 16 Jahre später, am 26. Mai 2011, wird er in Serbien festgenommen und an das Kriegsverbrechertribuna ausgeliefert. (rr)

taz