Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Mersijas Augen

Auslenda im Wirtschaftswunderland: In seinem Debüt „Gegen die Träume“ erzählt Sead Husić kraftvoll von den „Jugos“ in der Bundesrepublik. | Von Rüdiger Rossig

Der Journalist, Werbetexter und nun auch Schriftsteller Sead Husic ist das, was man auch fünfzig Jahre nach Beginn der jugoslawischen Einwanderung nach Westdeutschland manchmal noch als Gastarbeiterkind bezeichnet.

Sein literarisches Debüt „Gegen die Träume“ ist aber kein typischer Gastarbeiterroman. Es ist kein Drama über verlorene alte Heimat und Schwierigkeiten beim Einfinden in die neue. Es ist etwas viel Besseres: eine hyperrealistische und schonungslose, zugleich aber auch empathische und liebevolle Darstellung des Lebens dieser Arbeitsmigranten, die seit dem Anwerbeabkommen von 1968 in die Bundesrepublik gekommen sind, und zwar aus deren Sicht. Mehr ...